WATERcryst: 5-STERNE-KALKSCHUTZ IM WELLNESSHOTEL
Der Sonnenhof, erbaut im Jahr 1928, liegt im Kurort Bad Wöris- hofen. 2013 wurde eine Biocat KS 15 D von Watercryst mit einer Dauerleistung von 15 m3/h in die Kaltwasserleitung des Hotels eingebaut, die seither die gesamte Trinkwasser-Installation schützt, ohne die natürliche Zusammensetzung des Trinkwassers zu verändern. Die Si hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
Wasser ist ein hohes Gut, besonders im Kurort Bad Wörishofen, wo Mutter Natur eine Wasserquelle mit besonders gesundheitsfördernder Wirkung geschaffen hat. Im 19. Jahrhundert verbreitete der Pfarrer Sebastian Kneipp von dort aus seine Erkenntnisse über die heilende Kraft des Wassers. In der gerade mal 3 km entfernten Therme des Orts wird das staatlich anerkannte Thermalheilwasser aus einer Tiefe von ca. 1.100 m gefördert. Gleichzeitig zählt das Bad Wörishofener Wasser mit 19 °C deutscher Härte (dH) zu den härteren in ganz Deutschland.
Dementsprechend wichtig war es dem technischen Direktor des Hotels Der Sonnenhof (www.spahotel-sonnenhof.de), Maik-Thomas Goetzke, bei der Auswahl einer geeigneten Kalkschutzanlage für die Trinkwasser-Installation des Hotels im Jahre 2013, dass diese ohne die Beimischung chemischer Zusätze oder Salz auskommt. „Zu Beginn meiner Tätigkeit hier im Hotel Der Sonnenhof hatten wir das Problem starker Druckschwankungen und Kalkablagerungen quasi überall in unseren Rohrleitungen. Das schlägt sich natürlich zum einen in einem deutlich reduzierten Durchfluss nieder. Aber auch die Reinigung der Armaturen und Duschbereiche in unseren Bädern wurde durch den hohen Kalkgehalt merklich erschwert. Auch unseren Wärmetauschern setzte der Kalk erheblich zu. Die Kalkablagerungen dort führten zu einem höheren Energieverbrauch bei der Erwärmung unseres Trinkwassers. Eine 6 mm dicke Kalkschicht bedeutet 50 % mehr Energieaufwand. Einmal im Jahr mussten wir hier entkalken“, blickt Herr Goetzke auf die Zeit zurück.
Besondere Anforderungen
Ein großer Aufwand war also mit der regelmäßigen Wartung und Entkalkung verbunden, gerade wenn man sich vor Augen führt, dass die Wasserversorgung für insgesamt 156 Hotelzimmer sowie einen Spa- und Wellnessbereich - ausgestattet mit Sole-, Süßwasser- und Erlebnisbecken, Whirlpools und Wasserfall, Saunalandschaften und Dampfbad - verantwortlich ist. Ein weiterer entscheidender Punkt im Hotel ist die Wasserhygiene. Kalkablagerungen sind auch für die Bildung von Biofilmen verantwortlich, die das Wachstum von Legionellen begünstigen können. 2013 reichte es dem Diplom-Elektroingenieur: Eine neue Kalkschutz-Anlage sollte her. Diese hatte jedoch besondere Anforderungen zu erfüllen: Keine Chemikalien sollten für den Kalkschutz eingesetzt werden. Herr Goetzke dazu: „Der Einsatz von Kalkschutz-Anlagen, die mit Beimischung von Salz arbeiten, ist in der Hotellerie ja durchaus üblich. Das wollte ich allerdings für uns nicht. Ich wollte das Wasser in der für Bad Wörishofen bekannten Qualität belassen. Auch können derartige Anlagen auch auf Dinge wie den Geschmack des Trinkwassers einen Einfluss haben.“
Was folgte war eine lange Suche nach einem geeigneten Hersteller. Zunächst stieß der technische Direktor auf ein amerikanisches System, das seinen hohen Ansprüchen durchaus gerecht wurde. „Das einzige Problem war, dass das System keine DVGW-Zertifizierung hatte, und das war mir schon wichtig.“ Schließlich erfuhr er von den Biocat-Anlagen des Herstellers Watercryst (www. watercryst.com). Um sich ein besseres Bild von den Möglichkeiten der Anlagen zu verschaffen, fuhr er zur Messe IFH/ Intherm nach Nürnberg, wo auch Watercryst mit einem Stand vertreten war. Nach einigen Gesprächen war er sich sicher, hier den passenden Partner für das Projekt Kalkschutz gefunden zu haben.
Technische Infrastruktur angepasst
„Wir brauchten natürlich eine sehr große Anlage, immerhin haben wir einen Verbrauch von 150 m3 Wasser am Tag. Das ist schon eine Hausnummer. Außerdem wollte ich die Anlage direkt in der Haupteinspeisung installiert haben, um so das Kalkproblem in der gesamten Installation in den Griff zu bekommen.“ Die Biocat KS 15 D wurde seinerzeit für den Einsatz im Wellnesshotel in dieser Leistungsklasse erstmalig produziert und in Betrieb genommen. Eine weitere Herausforderung bei der Installation stellte der begrenzte Platz dar. So entschied man sich, eigens eine Schleife in einen separaten Technikraum und wieder zurück zu bauen, wo die gut 2 m hohe Biocat-Anlage mit einem Durchmesser von ca. 1 m schließlich vor einer Lüftungsanlage aufgebaut werden konnte. „Wir konnten die Anlage gemeinsam mit Watercryst so konstruieren, dass man sie jederzeit auf einen Hubwagen fahren kann. Natürlich muss man sie dazu vorher abschrauben usw., aber dann kann man sie so in einem Stück aus dem Weg schaffen, falls man doch mal an die dahinter liegenden Anlagen muss. Das macht man natürlich nicht jeden Tag, sondern vielleicht alle paar Jahre einmal“, fasst Herr Goetzke die clevere Lösung zusammen.
Reduzierter Aufwand
Der Arbeitsaufwand für das Hotel in Sachen Kalkschutz hat sich seitdem deutlich reduziert. Alle fünf Jahre muss das Granulat der Biocat-Anlage ausgetauscht werden, die jährliche Wartung übernehmen Watercryst-Mitarbeiter. „Man merkt den reduzierten Aufwand vor allem an den Wärmetauschern. Ich lasse hier zwar immer noch in unregelmäßigen Abständen Sichtprüfungen durchführen - hauptsächlich um mir einen Einblick zu verschaffen, wie viele Ablagerungen hier noch vorhanden sind. Wirklich nötig ist es eigentlich nicht mehr. Auch von unserem House- keeping bekam ich das Feedback, dass die Reinigung der Kalkrückstände in den Bädern deutlich leichter ist.“
Dafür ist die besondere Wirkungsweise der Biocat-Geräte verantwortlich, die auf Kalkkristallbildung mittels heterogener Katalyse basiert. Bei diesem Verfahren wird die Trinkwasserzusammensetzung nicht verändert, eine Enthärtung findet nicht statt. Durch den Kontakt des Wassers mit dem Katalysator-Granulat bilden sich aus den Härtebildnern im Wasser kleinste Kalkkristalle, die mit jeder Wasserentnahme ausgespült werden. Für die Hygiene-Sicherheit sorgt die eigene thermische Desinfektion der Anlage. Dabei schaltet die Biocat-Anlage automatisch in den Bypass-Modus, sodass auch während der Desinfektion weiter Wasser zur Verfügung steht. Auch davon konnte sich Herr Goetzke bereits ein Bild machen: „Dazu kam es, als einmal ein Heizstab der thermischen Desinfektion der Biocat-Anlage defekt war. Die Anlage befand sich im DesinfektionsModus und verblieb aufgrund der Störung danach auch weiterhin im Bypass. Ich hätte das vielleicht gar nicht so schnell gemerkt, wenn nicht unser Housekeeping auf mich zugekommen wäre, die den Unterschied sofort beim Putzen gespürt haben. Gezeigt hat uns dieser Vorfall, dass die Biocat-Anlage nicht nur auf dem Papier arbeitet, sondern spürbar dazu beiträgt, dass Kalkflecken leichter zu beseitigen sind.“
Einsparpotenziale
Insgesamt zeigt sich der technische Direktor des Hotels sehr zufrieden mit der Kalkschutz-Anlage von Watercryst, die mittlerweile seit gut zehn Jahren in Betrieb ist, sorgt sie doch neben dem Erhalt der natürlichen Wasserqualität für Energie- und damit Kosteneinsparungen: „Dadurch das nun beispielsweise der Wärmetauscher nicht mehr verkalkt, ist der Wärmeübergangskoeffizient höher. Das spart Energie und damit auch CO2. Auch an Reinigungsmitteln können wir sparen, da wir diese nun nicht mehr in der gleichen Menge bzw. Konzentration benötigen. Und nicht zuletzt spart man sich auch die regelmäßigen Entkalkungen, die ebenfalls mit Kosten verbunden sind. Zusätzlicher Pluspunkt ist die Trinkwasser-Hygiene. Und alles ohne Chemie und ohne Veränderung der Wasserzusammensetzung.
Quelle: Si-04-2024